Finanzplanungs- und Treuhand-News

15.7.2021

Sechs Wahrheiten über Vorsorge

Unabhängig vom Alter und der Lebenssituation, diese sechs Wahrheiten über Vorsorge sollte man im Kopf behalten

1. Das Einkommen bei Pensionseintritt ist wahrscheinlich das höchste, das während der Berufstätigkeit erreicht wird. Sobald aber aufgehört wird zu arbeiten, enden die monatlichen Salär- und Bonizahlungen. Das Budget ist dann mit wesentlich niedrigeren Renten oder Sozialversicherungsleistungen zu bestreiten; ergänzt mit dem Vermögen, das für den Ruhestand gespart wurde.
 
2. In der Pensionskasse liegt weniger Geld als es den Anschein haben könnte. Brutto ist nicht gleich Netto: Selbst wenn genügend Vermögen gespart wurde, wird jeder Bezug, ob Rente oder Kapital, nachgelagert in vollem Umfang besteuert.
 
3. Die eigenen Ausgaben werden sich im Ruhestand vielleicht ändern, aber nicht wirklich sinken. Man mag es Freizeit nennen, aber nur wenige Dinge sind wirklich frei. Hobbys, Filme, Essen gehen, Reisen, Gesundheitsfürsorge und möglicherweise betreutes Wohnen kosten Geld.
 
4. Die Inflation muss berücksichtigt werden. Es ist sicher, dass die Dinge in Zukunft mehr kosten werden. Und bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,5 Prozent halbiert sich die Kaufkraft der Renten innerhalb von 29 Jahren.
 
5. Finanzmarktrenditen sind mit Risiken verbunden. In der Finanzwelt genutzte «Monte-Carlo-Simulation» prognostizieren mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent, dass zeitweilige Verluste von mehr als 18 Prozent auftreten können, wenn man über 20 Jahre in risikoreiche Anlageklassen investiert. Und immerhin noch mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent, dass ein Kurssturz von 44 Prozent eintreten könnte.
 
6. Last but not least, völlig unabhängig davon, ob man in fünf oder 50 Jahren in Pension geht, muss für eine lange Zeit geplant werden. Denn wir leben immer länger. Konkret, wer beispielsweise plant, im Alter von 60 in den Ruhestand zu gehen und bis ans Lebensende rund 10'000 Franken zur monatlichen Entnahme zur Verfügung haben will, benötigt laut einer Aufstellung der Finanzanalysten Kommer und Gierhake zu diesem Zeitpunkt rund 4,3 Millionen Franken Vermögen. Wer länger berufstätig bleiben will und die Pensionierung erst mit 70 Jahren plant, sollte immerhin noch 3,4 Millionen Franken angespart haben.